Digital erfolgreich mit neuen Abomodellen

Klicken statt blättern, das wird immer mehr zur Realität beim täglichen Medienkonsum. Für die Verlagswelt stellt der immer stärkere Trend weg von Print und hin zu Online-Angeboten nach wie vor eine Herausforderung dar, denn die Erfahrung zeigt, dass sich klassische Zeitschriftenabonnements nicht einfach eins zu eins auf digitale Angebote übertragen lassen. Auf der Suche nach neuen Modellen ist daher Kreativität gefragt und dabei kann man sich durchaus auch von den ganz Großen der Digitalwelt inspirieren lassen.

 

Kannte man Abo-Modelle früher vor allem aus der Medienbranche, haben sie sich inzwischen auch in vielen anderen Wirtschaftsbereichen etabliert. Für einige Beobachter geht der Trend so weit, dass sie bereits von einer Subscription-Economy sprechen. Selbst Automobilkonzerne bieten mittlerweile einige Leistungen als Abo an. Am bekanntesten sind aber wohl Streaminganbieter für Videos oder Musik und E-commerce Unternehmen, die Abonnenten dauerhafte Vorteile und Rabatte auf ihre Produkte gewähren. Und mit Amazon Prime hat sich in den letzten Jahren eine Plattform, die all diese Angebote kombiniert, etabliert.

 

Den Erfolg solcher Angebote prägt ein häufig verändertes Verhältnis der Nutzer zum Eigentum. Gerade für viele junge Menschen ist es heute oft nicht mehr so wichtig, ein bestimmtes Produkt zu besitzen. Im Vordergrund steht die Verfügbarkeit – angefangen bei Musiksammlungen und DVDs über Elektrogeräte bis hin zu Autos. Wer sich dann für ein Abo entscheidet, erwartet einen echten Mehrwert durch seine Bindung an ein Unternehmen oder Anbieter zu erhalten. Ständige Verfügbarkeit zum Beispiel, spezielle Services und Premium Inhalte. Auch flexible und individuelle Anpassbarkeit der Angebote an die eigenen Bedürfnisse ist heute ein wesentliches Kriterium bei der Frage, ob ein Kunde ein Abonnement abschließt und dauerhaft weiterführt.

 

Was bedeuten diese Entwicklungen nun für Verlage? Gerade bei ihren Digitalabos bleibt bei ihnen oft noch Luft nach oben. Das betrifft die Inhalte, bei denen sich Verlage zu oft noch darauf beschränken, den Abonnenten “bloß” ihre Heftinhalte digital zugänglich zu machen, aber keinen echten “digitalen” Content zu produzieren. Dabei werden Potenziale der neuen Medien wie Interaktivität und Multimedialität oft verschenkt. Das betrifft aber genauso die Personalisierbarkeit von Angeboten gemäß der jeweiligen Nutzungsgewohnheiten und Bedürfnisse. Dabei zeigt sich immer deutlicher: Abos werden auch in Zukunft ein wesentlicher Erfolgsfaktor für Verlage sein. Sie geben ihnen die Chance, Leser zu binden, zur Rückkehr auf die Seite zu animieren und so eine stabile Community aufzubauen. Damit das nachhaltig gelingt, braucht es ein professionelles und datengetriebenes Management der Abonnenten, um auf ihre Anliegen reagieren und Potenziale für individuelle Angebote identifizieren zu können.

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